// Schattens(z)eiten

ich will und kann auch gar nichts schön reden, genauso wenig, ist es noch zu leugnen - es ist, die mit Abstand, grausamste Zeit, meines bisherigen Lebens. und abgesehen davon, dass es viele viele auch ganz furchtbare Erlebnisse gegeben hat, ist es jetzt, wohl auch deshalb, so schlimm, weil es nicht "bloss" gefühlt, keinerlei Ausweg gibt, sondern wahrhaftig, ohne noch viel mehr Schmerz und Kummer, keine Lösung mehr zu finden sein wird.
+
seit ich zurückdenken kann, gab es schon so viele Tränen und prägende Situationen, sprich viel zu viele solcher Zeiten in meinem Leben, hat es schon gegeben. doch nie, flossen so viele bittere Tränen, wie in dieser. nie zuvor, so unglücklich, ich auch gewesen sein mag, das Herz war zu keiner Zeit, so schwer wie jetzt. noch nie, habe ich mich so sehr, nach Trost gesehnt.
+
und noch nie, so sehr gewünscht, nicht mehr aushalten, sondern gehen zu können.
+
klar, wäre es nur ein Weglaufen. und natürlich, kann dass nicht die Lösung sein; oder der Plan, der für ein jeden von uns, vorher bestimmt ist, noch bevor wir überhaupt anfangen und die ersten (falschen) Schritte gehen...
+
mir ist auch bewusst, wie sehr ich erst recht dann, mit einer solchen Entscheidung - mit der allerletzten nämlich, die ich noch zu treffen haben würde - meinen Kindern mehr Schaden zufügen würde und sie für alle Zeit, ihr Leben prägen würde; und dennoch, ist der Wunsch manchmal so stark. und der Wille schwach.
+
es gibt keinen Trost, in dieser Zeit.
weder für mich, noch für so viele andere Menschen auf dieser Welt, die Schlimmes durchleben müssen. es geht nur hindurch, egal wie. man muss. man kann. und (ich) sollte.
+
nicht nur, für sie. auch ich bin nämlich, trotz dieser ganzen Diagnosen, Tabletten und Therapien, jemand, der im Grunde, dem Leben offen entgegen steht. der leben will, egal was kommen mag. ich will, aber kann es meist nicht. darum quält mich, damals wie heute, die immer gleiche Frage, nach dem "Warum". nicht so sehr deshalb, dass ich verstehen will, "warum ausgerechnet ich" - sondern, warum bin ich nicht in der Lage...?!!
+
warum kann eine andere, solche Erlebnisse, in ihrem Lebenslauf, meistern und ich nicht?! warum kann ich nicht, obwohl ich doch will? oder, will ich vielleicht, doch nicht (mehr), wie ich glaube? ich weiss inzwischen einfach nicht mehr, was ich noch tun sollte, um das Schlimmste, doch noch abzuwenden. ..oder, was ich ändern könnte, sollte, um noch weiter und noch mehr, aushalten zu können?!
+
ich weiss auch gar nicht, ob es denn nur so, nämlich, auszuhalten (statt zu leben) und nicht eher darum, es soweit tu schaffen, sich sein Leben so zu gestalten, dass man es gerne lebt und nicht bloss über.lebt, immer nur kämpfend...und möglichst "Augen zu und durch", egal wie - weiter aushalten! es kommen schon bessere Zeiten...JA? ist dass so?
+
mir ist vollkommen klar, dass im Leben, nicht immer alles eitel Sonnenschein ist, bzw. sein kann; ich weiss nur zu gut, dass die Schattenseiten, dazugehören und dass nach dem Regen, auch wieder die Sonne scheint und wo Licht ist, auch Schatten fällt...und umgekehrt...und was nicht alles, für Redensarten erfunden wurden, um zu beschreiben, dass es eben nicht nur schwarz oder weiss gibt, sondern noch viele viele, andere Farben dazwischen...
+
Gott weiss wie hart ich's jeden Tag versuche, diese kleinen Glücksmomente, im Alltag zu finden...da fängt's nur leider schon an, denn, so etwas wie Alltag, gibt es derzeit nicht, bei mir. Struktur, Rythmus, Zeit, Schlaf, usw.,  alles futsch! und alleine dass wieder auf die Reihe zu bekommen, nachdem die/meine Welt einmal auf den Kopf gestellt wurde, ist verdammt harte Arbeit. was "daneben" für kleine Wunder geschehen, was mich unter "normalen Umständen", froh und zufrieden gemacht hätte, sehe ich nicht (mehr).
+
diese "Baustellen", die vielen vielen Baustellen sind es, die mein Denken beherrschen; die mir alles abverlangen. die mein Leben, mein Sein, völlig eingenommen haben und beherrschen. unmöglich so, die "Sonne am Himmel", durchblinzeln zu sehen... 

Kommentare